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Vergangenes Wochenende gipfelte die diesjährige NBBL-Saison im TOP4 in Frankfurt. Dort trafen sowohl die besten vier Mannschaften der JBBL, als auch das beste NBBL-Quartett aufeinander, um die deutsche Meisterschaft unter sich auszumachen.
Für die Schwabinger Mannschaft begann das „Abenteuer TOP4“ am Freitag. Allen Mannschaften wurde am Freitag eine Trainingseinheit eingerichtet, um sich an die Körbe und das Feld der Fraport Arena zu gewöhnen, in der normalerweise die Bundesligamannschaft der Fraport Skyliners ihre Heimspiele austrägt. Gefolgt von einem gemeinsamen Abendessen mit den anderen teilnehmenden Teams. Auch am Samstagmorgen standen die Jungs noch ein letztes Mal zur Generalprobe auf dem Parkett, bevor es um 20.00 Uhr ernst wurde.
Unterstützt von einer riesigen, lautstark schreienden, trommelnden und trötenden Münchner Fankulisse starteten wie gewohnt mit Johannes Klughardt, Henning Ballhausen, Oscar da Silva, Fynn Fischer und Anthony Okao ins Halbfinale gegen ALBA Berlin. Das Spiel sollte keinen der Fans enttäuschen. In einer hochklassigen, nervenaufreibenden Partie, die vor allem ihr sehr physischer Spielstil prägte setzte sich die IBAM mit 74:66 gegen den letztjährigen Finalisten aus der Hauptstadt durch. Sah es im ersten Viertel (12:20) noch so aus sei ALBA die dominantere Mannschaft, holte die IBAM bereits vor der Halbzeit die Führung. Das zweite Viertel entschied sie 24:13 (36:33) für sich. Die großzügige Linie der Schiedsrichter ließ die Münchner jedoch zu spüren, fielen doch sowohl Dimi Mrdja, als auch Fynn Fischer und da Silva zeitweise aufgrund größerer Blessuren aus. Alle drei kehrten jedoch später ins Spiel zurück. Das dritte Viertel nutzte Berlin, um einen Punkt Rückstand wieder wettzumachen, 18:19 entschied ALBA den Abschnitt für sich (54:52). Im letzten Viertel riefen die Münchner dann noch einmal alles ab. Vollgas in Angriff und Verteidigung machten sich bezahlt. 20:14 gewannen sie das Schlussviertel und zogen beim Endstand von 74:66 erstmals in Vereinsgeschichte ins deutsche Finale ein.
Schon am Folgetag ging es dann ums Ganze. Der Gegner: FC Bayern Basketball. Dass das Endspiel um die deutsche Meisterschaft zwei Münchner Teams unter sich ausmachen würden spricht für den Basketballstandort München und das enorm hohe Niveau der NBBL-Gruppe Südost. Ein Derby als Finale, das war auch für die NBBL eine Neuerfahrung.
Und von Beginn an ging es zur Sache. Der FC Bayern hatte zwar in der Saison beide Spiele gegen die IBAM verloren. Seit der letzten Begegnung hatte man das Team allerdings um das europäische Ausnahmetalent Marko Pecarski verstärkt. Der Unterschied im Spielstil war schnell erkennbar. Pecarski – auf den Positionen vier und fünf heimisch – verlieh dem Münchner Spiel deutlich mehr körperliche Präsenz an den Brettern, dort hatten sie zuletzt Not am Mann. Wie erwartet bot sich den Fans ein Spiel auf Augenhöhe. Das erste Viertel entschied der FCB 19:18 für sich. Die IBAM ließ sich jedoch nicht abwimmeln, übernahm phasenweise die Führung und hielt mit aller Kraft dem Druck der Bayern stand. Zur Halbzeit fielen die Akademiker nach einem 20:18 Viertel zwei weitere Punkte auf 39:36 zurück. Im dritten, spielentscheidenden Viertel mussten die Schwabinger dem kräftezehrenden Kampf vom Vorabend dann Tribut zollen. Während offensiv wenig gelingen wollte, nahmen die Bayern weiter an Fahrt auf, verwandelten Dreier um Dreier und scorten immer wieder am Brett. 28:11 (67:47) ging das Viertel verloren. Den 20-Punkte-Rückstand konnte die IBAM beim besten Willen nicht mehr aufholen. Zu erschöpft waren die Energiereserven der Spieler, zu treffsicher der Gegner. Mit 94:71 Endstand endete die Saison für beide Münchner Mannschaften. Aus der Traum vom Titel 2017.
Dennoch: Man kann mehr als zufrieden sein, mit allem was diese Saison erreicht wurde. Die Etablierung der IBA als Leistungsprojekt ist dieses Jahr nun endgültig geglückt. Ein derartiges Projekt ohne Profi-Backing, gegründet und vorangetrieben nur durch Schweiß, Ausdauer und Leidenschaft der Verantwortlichen um Robby Scheinberg und Ralf Bachmeier ist eine bundesweite Ausnahme und Sensation. Zu zeigen, dass für die deutsche Meisterschaft Hingabe und harte Arbeit bedeutender sind als unbegrenzte Etats, riesige Sponsorenverträge und große Arenen, das ist ein Statement, das alle Beteiligten des Clubs nach dieser Saison stolz vertreten werden. Und macht gleichzeitig Mut für die kommenden Jahrgänge. Selbstverständlich bleiben Ansprüche und Zielsetzung hoch, vielleicht höher denn je.
Obwohl der Titel ausblieb gab es zum Saisonende doch auch erfreuliche Neuigkeiten. Fynn Fischer wurde zum Auswahllehrgang für die U18 Nationalmannschaft des DBB eingeladen und bekommt diesen Sommer somit vielleicht die Chance an der Europameisterschaft teilzunehmen. Neben ihm wurde Oscar da Silva für die U19 Nationalmannschaft nominiert und wird im Juli an der Weltmeisterschaft in Kairo teilnehmen. Außerdem durfte er sich am Sonntag über die Auszeichnungen als bester Verteidiger und wertvollster Spieler der Spielzeit 2016/17 in der NBBL freuen. Ein weiterer Erfolg mit dem sich das Münchner Projekt schmücken kann. Und nicht der letzte wie man erwarten darf. Denn für die IBAM fängt alles erst an!